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Design unbeaufsichtigter Victron-Systeme

Systeme mit Komponenten von Victron Energy werden regelmäßig an Orten installiert, an denen nicht regelmäßig Techniker oder geschultes Personal vor Ort sind – teilweise sind die Installationen sogar an so abgelegenen Orten installiert, dass ein Einsatz zur Wartung sehr hohe Kosten verursachen würde.

Wir haben hier einige Punkte aufgelistet, die beim Design solcher Systeme zu berücksichtigen sind, um es möglichst ausfallsicher und wartungsfreundlich zu gestalten.

Hinzufügen eines manuellen Bypass-Schalters

Installieren Sie bei einem System, das das Stromnetz durchschaltet (z.B. MultiPlus oder Quattro zur Netz-Unterstützung) einen großen manuellen Bypass-Schalter, der den AC-Eingang direkt mit den Verbrauchern verbindet. Dies wird sich als unschätzbar erweisen, wenn die Multis oder Quattros eine Konfigurationsänderung oder gelegentlich eine andere Wartung benötigen.

Montieren Sie einen Umschalter, um die Phasen am AC-Eingang einfach zu vertauschen.

Eine dreiphasige Anlage, die als Containersystem von Event zu Event wandert, hat bei jeder Veranstaltung andere Lasten sowie ein anderes Aggregat und eine andere Netzversorgung. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass irgendwann ein Stromaggregat mit falsch verdrahteter Phasendrehung angeschlossen wird. Infolgedessen verweigern die Multis oder Quattros die Einspeisung und bleiben im Wechselrichtermodus, wodurch die Batterien entladen werden.

Die Lösung besteht dann meist darin, einen Schraubenzieher zu nehmen und den Drehstromanschluss am Generator neu zu verdrahten. Das kostet Zeit und evt. sogar ein Gespräch mit dem Lieferanten des Generators, was außerhalb der Geschäftszeiten schwierig sein kann. Der Einbau eines einfachen Umschalters, der zwei der Phasen vertauschen kann, ist eine einfach zu implementierende Lösung, die das Problem der Phasendrehung sofort behebt, ohne die Veranstaltung zu unterbrechen. Neben der manuellen Umschaltung gibt es auch Geräte, die dies automatisch erledigen.

Montieren Sie einige einfache analoge Voltmeter

Wenn es um die Überwachung geht, sollten Sie einfache analoge Spannungsmesser direkt am Eingang anbringen, da der Cerbo GX keine Eingangsspannungen anzeigt, wenn der AC-Eingang entweder ignoriert oder aufgrund der Phasendrehung nicht akzeptiert wird.

Zur detaillierten Verdrahtung und Konfiguration eines größeren Victron-Systems beraten Sie gerne unsere Techniker, die bereits zahlreiche verschiedene Systeme aller Größen realisiert haben.

Welche Batterietechnologie soll verwendet werden? LiFePO4? GEL oder AGM? OPzS? Das bleibt erst einmal Ihnen überlassen, die Systeme können mit allen dieser Batterien arbeiten.

Einige Punkte, die Ihnen bei der Entscheidung helfen könnten:
Wie oft wird die Batterie entleert? Wenn Sie sie einmal pro Woche einsetzen, sind das 52 Zyklen pro Jahr. Bei einer so geringen Zyklenzahl wird sich die Investition in eine Lithium-Batterie kaum rechnen. Bei täglichen Zyklen könnte sich die Investition in Lithium jedoch durchaus lohnen.

Wenn Sie Blei-Säure-Batterien verwenden, sollten Sie unsere Batterie-Balancer hinzufügen, um die Lebensdauer der Batteriebank zu verlängern. Bringen Sie eine Alarm-Leuchte an den entsprechenden Ausgang des Balancers an, sodass für den Benutzer ein Problem wirklich offensichtlich und eine defekte Batterie rechtzeitig bemerkt wird – bevor die ganze Bank beschädigt wird.

Arbeiten Sie bei großen Batteriebänken im Fall von Blei-Batterien mit großen 2-V-Zellen in Reihe. Die Kombination vieler 12V-Batterien in Parallel- und Reihenschaltung führt regelmäßig zu Problemen.

Nutzen Sie einen Batteriemonitor

Installieren Sie einen Batteriemonitor, wie den BMV-712 oder SmartShunt. Er zeichnet die wichtigsten historischen Parameter auf, wie z. B. die minimale Batteriespannung, die maximale Batteriespannung, die zum Laden verbrauchte Gesamtenergie, die von der Batterie entladene Gesamtenergie und andere nützliche Informationen. Dies hilft bei der Beurteilung, was mit der Batterie passiert ist und wie es um ihren “Lebenszustand” bestellt ist. Bei einer reinen Wechselstromanlage können Sie natürlich auch den eingebauten Batteriemonitor des Multi verwenden, aber dieser ist (A) weniger genau und (B) verfügt nicht über eine Liste mit historischen Parametern.

Der Batteriemonitor kann mit einem GX-Gerät wie dem Cerbo GX verbunden werden, um seine Daten auch aus der Entfernung zugänglich zu machen.

Stromversorgung der Kommunikationsausrüstung

Achten Sie besonders darauf, dass der Cerbo GX und ein mobiler Breitband-Router und/oder andere Kommunikationsgeräte nicht sofort ausgeschaltet werden, wenn das VE.Bus-System abgeschaltet wird. Verwenden Sie z. B. einen separaten kleinen Wechselrichter für die Stromversorgung oder versorgen Sie sie direkt über die Batterie.

Sorgen Sie für eine zuverlässige Internet-Verbindung

Installieren Sie einen Cerbo GX, der mit dem Internet verbunden ist, damit Sie das System über das Victron VRM Portal aus der Ferne überwachen und sogar die Systemkonfiguration aus der Ferne ändern können. Wichtig dabei:

Verwenden Sie kabelgebundenes Ethernet und nicht WiFi!

Verwenden Sie kabelgebundenes Ethernet (ein RJ45 LAN-Kabel) für die Kommunikation zwischen dem Internet-Router und dem CCGX. Verwenden Sie kein Wi-Fi. Obwohl Wi-Fi in einem Haus (und auch in den meisten Installationen) gut funktioniert, ist es nicht für eine unbeaufsichtigte Einrichtung geeignet. Überlegen Sie: Haben Sie in einem Rechenzentrum schon einmal Server mit Wi-Fi-Karten gesehen?

Stattdessen haben alle Server in einem Rechenzentrum jeweils mindestens zwei (!) Ethernet-Verbindungen zum restlichen System. Mehrere Kundenfälle haben bereits gezeigt, dass Wi-Fi für eine unbeaufsichtigte Einrichtung in einer unternehmenskritischen Installation nicht zuverlässig genug ist.

Verwenden Sie einen professionellen Router

Wenn Sie keine feste Internetverbindung, sondern eine Mobilfunkverbindung nutzen, verwenden Sie einen 3G-Router (oder 2,5G, 4G), der für unbeaufsichtigte Installationen ausgelegt ist. Verwenden Sie keinen mobilen Router, der für Geschäfts- oder Urlaubsreisen gedacht ist. Ein teurerer professioneller Router macht sich schnell bezahlt, wenn Sie nicht immer wieder zum System reisen müssen, nur um festzustellen, dass der Router einen Neustart benötigt. Gerne beraten wir Sie bei der Auswahl eines passenden Routers.

Verbinden Sie den 3G-Router über Ethernet mit dem Cerbo GX. Verwenden Sie hierfür kein Wi-Fi.

Konfiguration des Cerbo GX

Deaktivieren Sie die automatische Aktualisierung des Cerbo GX. Ein laufendes und gut funktionierendes System muss nicht aktualisiert werden. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, es regelmäßig zu aktualisieren, wenn Sie vor Ort sind und Zeit haben, um sicherzustellen, dass alles noch zu 100 % funktioniert.

Aktivieren Sie den vollständigen Fernzugriff (beachten Sie, dass dies den Internet-Datenverbrauch erhöht!).

Aktivieren Sie die Remote-Konsole für VRM / Internet.

Aktivieren Sie Zwei-Wege-Kommunikation – so können Sie die Konfiguration der Multis oder Quattros aus der Ferne ändern.

Aktivieren Sie Remote Support. Dies ermöglicht das Einloggen eines Victron-Ingenieurs im Falle von Problemen, die nicht auf andere Weise gelöst werden können.

Stellen Sie sicher, dass Sie eine microSD-Karte in den Cerbo GX einlegen. Dadurch kann das Gerät Messwerte länger als 48 Stunden speichern, wenn die Internetverbindung unterbrochen oder von schlechter Qualität ist. Weitere Einzelheiten finden Sie hier im Handbuch des Cerbo GX.

Automatischer Generatorstart/-stopp

Nutzen Sie die hochgradig konfigurierbare Generator-Start/Stopp-Funktion des Cerbo GX.

Lösen Sie einen Alarm aus, wenn das Aggregat nicht starten kann:
Konfigurieren Sie den BMV nicht nur so, dass das Aggregat startet, sondern auch so, dass es sein Relais schließt, wenn die Batteriespannung oder der SOC-Wert unter die Schwellenwerte fällt, die einen Aggregatstart auslösen sollten. Schließen Sie eine Sirene oder einen anderen gut sichtbaren oder hörbaren Alarm an dieses Relais an. Schulen Sie die Personen, die sich in der Nähe des Systems aufhalten, auf diesen Alarm zu achten.
ACHTUNG: Der SmartShunt hat keinen Relais-Ausgang, diese Funktion ist nur bei Batteriemonitoren der BMV-Serie möglich.

Verhindern Sie unerwünschte Änderungen der Parameter

Sperren Sie den Cerbo GX auf die Benutzer-Zugriffsebene.

Sperren Sie das BMV-Einrichtungsmenü.

Nutzen Sie professionelle Unterstützung

Auch wenn sich viele Systeme sehr ähnlich sind, gibt es natürlich bei jedem andere Punkte zu beachten. Profitieren Sie hier von der Erfahrung unserer Techniker – wir sind gerne bei Design, Inbetriebnahme und Überwachung Ihrer Systeme behilflich.
Kontaktieren Sie uns jetzt!